Solo für Licht

Solo für Licht — Faust – Eine deutsche Volkssage

28.März bis 25.Mai 2008 in Leipzig

 

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Dienstag 06.05.08 Uhrzeit 20.00 Uhr - Schaubühne im Lindenfels

Faust – Eine deutsche Volkssage

Land Deutschland 1926
Regie Friedrich Wilhelm Murnau
Drehbuch Hans Kyser nach J.W. Goethe und C. Marlowe
Kamera Carl Hofmann
Originalmusik Werner Richard Heymann (bei der Uraufführung)
Darsteller Gösta Ekman, Emil Jannings, Camilla Horn, Yvette Guilbert, Frida Richard, Wilhelm Dieterle.
Bauten Robert Herlth, Walter Röhrig
Produktion Erich Pommer / Universum-Film AG Berlin
Premiere 14.10.1926
Farbe Schwarzweiß
Zwischentitel Deutsch
Laufzeit 106 min
Eintritt € 8,50 / 6,50


FAUST – EINE DEUTSCHE VOLKSSAGE, Murnaus letzter Film in Deutschland, entstanden auf dem Höhepunkt seiner Karriere (nach den Erfolgen NOSFERATU – EINE SYPHONIE DES GRAUENS und DER LETZTE MANN), ist einer der aufwändigsten und technisch innovativsten Filme des deutschen Expressionismus.
Inhaltlich angelehnt an die historische Fassung des Volksbuches und an das Schauspiel Christopher Marlowes sowie um Elemente des Goethe-Klassikers erweitert, wird hier die Geschichte des Gelehrten Faust erzählt, den Mephisto - angestachelt durch einen Streit mit dem Erzengel Gabriel, verführt. Mephisto lässt die Pest das Land heimsuchen und Faust, der den Menschen nicht helfen kann und auch auf Gottes Rat vergeblich wartet, verschreibt seine Seele dem Teufel. Doch mit der Erfüllung all seiner Wünsche - unter anderem dem, ewiger Jugend und der damit verbundenen Verführung des unschuldig-reinen Gretchens, nimmt ein tragisches Schicksal seinen Lauf.

Mit ausgeklügelter innovativer Kamera- und Tricktechnik, so schon im Vorspiel zwischen Engel und Teufel, in Szenen mit den apokalyptischen Reitern, beim Flug mit dem Mantel oder bei der Verwandlung des alten Faust in einen Jüngling, beweist sich Murnau einmal mehr als Pionier beim Einsatz filmischer Möglichkeiten. Im Umgang mit Licht und Raum, mit einem Bühnebild, welches einerseits dem Expressionismus verpflichtet, andererseits bei malenden Zeitgenossen des historischen Faust (wie Altdorfer, Cranach und Holbein) Anleihen nimmt, gelangen Murnau und sein Kameramann Carl Hoffmann zur Projektion einer beinahe metaphysische Atmosphäre.

FAUST - EINE DEUTSCHE VOLKSSAGE, seinerzeit als Goethe-Verfilmung verkannt und als zu flach verdammt, basierte auf einer ganz eigenen Erzählung und im Sinne dieser, entfaltet der Film noch heute eine ganze eigene visuelle Kraft.


Live-Begleitung Stefan Neumeier (Flügel)