Solo für Licht

Solo für Licht 2009 — Heute bauen wir ein Haus + Haltepunkt

19.März bis 8.April 2009 in Leipzig

 

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Samstag 21.03.09 Uhrzeit 20.00 Uhr - naTo

Heute bauen wir ein Haus + Haltepunkt

Eintritt 5,50 / 4,50 €

Zwei Filme
HEUTE BAUEN WIR EIN HAUS
Originaltitel
SEGODNJA MY POSTROIM DOM
Russland 1996
Regie
Sergei Loznitsa, Marat Magambetow
Kamera
Vladimir Baschta
Ton
Alexander Sakarjewskiy
Produktion
Alexander Raffalowskiy
Farbe
Schwarzweiß
Sprache
Russisch
Laufzeit
28 min

„Aus nichts wird nichts. Oh Volksweisheit, hier irrst du. Denn die Arbeiten auf der Baustelle an einem renovierungsbedürftigen ehrwürdigen Haus zeigen alles andere: bedächtig werkelnde oder auf dem Dachfirst ausruhende Arbeiter und Arbeiterinnen. Die Filmemacher lenken dadurch die Gedanken auf die falsche Fährte, jene des Klischees vom trägen russischen Menschen. Aber am Schluss zeigen die beiden jungen Autoren augenzwinkernd das fertige Haus. Ein schlitzohriger Essay, mit Humor vom Feinsten.“ (1)

(1) Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, Programm 1996

+
HALTEPUNKT
Originaltitel

POLUSTANOK
Alternativtitel
THE HALT / LA STATION
Russland 2000
Regie
Sergei Loznitsa
Kamera
Pavel Kostomarov
Ton
Alexander Sakarjewskiy
Produktion
Alexander Raffalowskiy
Farbe
Schwarzweiß
Sprache
Russisch
Laufzeit
25 min

Es ist das Innehalten der Menschen in Russland, das Sergei Loznitsa zeigt; reglose Menschen vor Landschaften, Wartende an einer Baustelle und – wie hier – Schlafende an einem Bahnhof. Seine Filme sind als Dokumentation einer tatsächlichen ökonomischen und sozialen Lähmung und zugleich als Metapher für den Stillstand eines Landes zu lesen. „Loznitsa begegnet der Realität wie einem Material. Er formt es mit dem Blickwinkel seiner Kamera, verleiht ihm Dauer, in dem er ähnliche Szenen in der Montage zu einer einzigen großen Sequenz zusammenfasst, fügt ihm nachträglich eine Tonspur hinzu, mit Tönen, die er den Szenen vor Ort entnommen hat, aber auch aus einer ‚Tonbibliothek’. Meist sind seine Filme schwarzweiß, gesprochen wir kaum. (…) Loznitsa greift auf vielfältige Weise mit seinen Filmen in die Wirklichkeit ein, es sind ästhetische Eingriffe, die die Wirklichkeit sezieren: Nicht Realität wird in seinen Filmen dokumentiert, sondern der Wirklichkeit die Essenz einer tiefer liegenden Wahrheit entschält.“ (1)

Sergei Loznitsa, Jahrgang 1964, hat bisher acht mittellange Dokumentarfilme gedreht und wurde auf Festivals mit Preisen überhäuft.

(1) Dunja Bialas, www.arteschock.de